Der 30jährige Krieg
1. Die Bünde
Die Protestantische Union 1608; pfälzische Kurfürst an der
Spitze, im Bund mit den freien Nieder-landen und England. Die katholische
Liga 1609; Herzog Maximilian von Bayern an der Spitze; Söldnertruppe
angeworben mit Graf Tilly (Niederländer) als Heerführer: im 13
und mit Spanien und dem Papst
2. Der Böhmische-pfälzische Krieg (1618-1623
Aufstand der böhmischen Stände. Trotz zugesicherter freier
Religionsausübung wurden protes-tantische Kirchen geschlossen/niedergerissen.
Da eine Beschwerde beim Kaiser Rudolph II als König von Böhmen
nichts half, drängen Demonstranten in das Prager Schloß ein
und warfen zwei kaiserliche Räte samt Geheimschreiber nach einem alten
hussitischem Brauch aus dem Fenster (23.Mai 1610). lnzwischen war der Katholik
Ferdinand II auf dem Kaiserthron und wurde von den böhmischenv Ständen
gefürchtet. Daher wählten sie Friedrich IV von der Pfalz zum
König. Aber schon nach einem Jahr wurde er in der Schlacht am weißen
Berge (l620) von Tilly besiegt. Maximilian erhielt die Kurfürstenwürde
der Pfalz, Friedrich lV floh nach England. Ferdinand II führte eine
Gegenreformation in Böhmen durch und wurde absoluter Herrscher.
3. Der Niedersächsisch-dänische Krieg (162-1629)
Da fliehend Truppen aus Böhmen die Bistümer Westfalens verwüsteten,
verfolgte Tilly sie
und schlug eine im Münsterland. Nun halten aber die protestantischen
Fürsten aus Norddeutschland Angst vor dem kath.-ligistischem Heer.
König Christian IV von Dänemark (er war auch deutscher Reichsfürst)
wurde Anführer des Verteidigungsheeres und wurde von England und Holland
unterstützt. Auf katholischer Seite wurde ein zweites Heer aufgestellt,
unter der Führung von Albrecht von Wallenstein. Er war Unternehmer
und bezahlte als Anschubfinanzierung die Anwerbung der Söldner. Die
Truppe sorgte unterwegs selbst für ihren Unterhalt.
Tilly und Wallenstein besiegten den ganzen Norden, verdrängten
Christian IV aus Deutschland
und die Dänen sogar vom Festland. Um nun aber die Schweden nicht
in den Krieg hineinzuziehen, kam es 1629 in Lübeck zum vertraglichen
Ausgleich. 1629 erließ Kaiser Ferdinand II das Restitutionsedikt.
in dem er die Herausgabe aller Kirchengüter forderte, die entgegen
dem geistlichen Vorbehalt protestantisch wurden. Die Durchführung
hätte die katholische Seite bzw. den Kaiser unwahrscheinlich gestärkt.Da
der Kaiser die Protestanten besiegt hatte, waren die Fürsten um ihre
Libertät besorgt und forderten deshalb die Absetzung Wallensteins.
4. Der Schwedische Krieg (1630-1635)
Gustav Adolf erkämpfte sich Gebiete an der baltischen und preußischen
Küste im Kampf mit
Rußland, Polen und Dänemark. Durch die Siege der kaiserlichen
Partei in Deutschland beunruhigt, landet er im Juli 1630 an der Odermündung.
Finanziell wurde er von Frankreich unter Richelieu unterstützt (Habsburgische
Macht einzudämmen). Nach langem Zögern traten die protestantischen
Fürsten von Brandenburg und Sachsen auf die schwedische Seite. In
Breitenfeld bei Leipzig (1631) und bei Rain am Lech (1632) schlug Gustav
Adolf Tilly und stand an der Grenze zu den habsburger Erblanden.Nach dem
Tod Tillys wurde Wallstein zurückgerufen (er erhielt große Versprechen)
und drängte die Schweden zurück. Böhmen wurde von den Sachsen
befreit, in Zirndorf bei Nürnberg wehrt er Schweden ab, wird aber
in Lützen bei Leipzig geschlagen. Gustav Adolf stirbt. Wallenstein
verhandelt daraufhin mit Frankeich, Schweden, Sachsen und böhmischen
Emigranten. Als die Schweden Regensburg einnehmen und Wallenstein von seinen
Offizieren Ergebenheit jenem gegenüber fordert, wird er als Hochverräter
ermordet.
5. Der Krieg mit Schweden und Frankreich (1635-1648)
Nachdem nun der Habsburger Kaiser Ferdinand III mit der Armee Siege
in ganz Süddeutschland verbuchen konnte, schlossen die protestantischen
Stände den Sonderfrieden zu Prag (1635). Leider trat nun Frankreich
in den Krieg ein, um die Habsburger niederzuzwingen und die französischen
Vorherrschaft in Europa einzuleiten.Nun kämpfte also Frankreich mit
Schweden, während die protestantischen Stände an der Seite des
katholischen Habsburg focht. Gleichzeitig führte Dänemark gegen
Schweden Krieg. Das Ende war der Sieg Schwedens über Dänemark
und die Verwüstung Deutschlands, da niemand die andere Seite besiegen
konnte. "Langsam erlosch der Krieg wie ein Feuer ausbrennt, wenn es keine
Nahrung mehr findet." -Dieser Krieg zog Hunger, Teuerung. Krankheit und
räuberische Banden nach sich, die Felder wurden nicht mehr bestellt.
6. Der Westfälische Friede 1648
Nachdem in Münster und Osnabrück jahrelang verhandelt wurde.
kam es ()Oktober 1648 endlich
zu einem Frieden, der wie ein Vergleich aussieht.Der Augsburger Religionsfrieden
von 1555 wurde bestätigt und auf die Reformierten ausgedehnt. Die
Schweizer Eidgenossenschaft und die freien Niederlande schieden aus dem
Reich aus. Die Reichsstände erhielten die volle Ladeshoheit. die habsburgische
Macht war dadurch gebrochen. Deutschland war lange Zeit außenpolitisch
ohnmächtig. Mit Ver1ust der Rheinmündung und große Teile
der Küste war es vom Welthandel abgeschnürt.