Pentateuch Ludwig Schmidt

1   Einführung

Ägypten/Landnahhme und Sinai  durch
J    verbunden
Erzvätererzählung und Schöpfung vorangestellt

Pentateuch umfaßt die Schöpfung bis zum Tod Mose. Im Zentrum steht die Willensoffenbarung Gottes am Sinai Ex 19-Num 1010
Drei Kriterien zur Quellenscheidung Namenswechsel, Dubletten und Erweiterungen
2   Entfaltung
2.1 Drei Hypothesen:
* Urkundenhypothese
* Fragmentenhypothese
* Ergänzungshypothese
2.1.1 Die Urkundenhypothese
Durch Wellhausen bekannt geworden geht davon aus, daß das Dtn eine eigenständige Größe ist. Drei Schriften gibt es daneben:

        Grundschicht “G”
      Zusammenwachsen
Herausführung aus Ägypten
Hineinführung in das paläsinische Kulturland
Verheißung der Erzväter
Führung in der Wüste
Offenbarung am Sinai

Jahwist ist älteste Quellenschrift, Gottesnamen ist JHWH, im 10. oder 9. Jhd. v. chr.
Elohist Gottesname bis Ex 314 Elohim. Umstritten ist der weitere Gebrauch der Gottesnamen JHWH und Elohim so Fohrer oder nur Elohim so Noth 9. oder 8. Jhd. v.chr..
Priesterschrift ist jüngste Schicht. Gottesname bis Ex 62 Elohim ab dann JHWH, schwerfälliger Stil und andere Begrifflichkeit heben sie von J und P ab, 6. oder 5. Jhd.v.Chr..

2.1.2 Die Urkundenhypothese
Gunkel's These im Genesis-Kommentar ist: "Die Genesis ist eine Sammlung von Sagen". Erst P ist ein Schriftsteller,  J und E sind Erzählschulen.

J E
   durch Redaktor arbeitet E in J -> Quellenschridt ist J
       JE
   durch Endredaktor    JE in JEP -> Quellenschrift ist P

G.v. Rad geht  davon aus, daß das sog. kleine Credo Dtn 265-10 in seinem Grundbestand älter sei als die Quellenschriften, dort fehlen Urgeschichte Erzväter und Sinai. Heilsgeschichtliche Ereignisse findet Rad erst im spätnachexilischen Gebet Neh 9. Daraus schließt Rad auf zwei Traditionsblöcke Ägypten/Landnahme und Sinai, die selbst nach ihrer Verbindung in den Quellenschichten existieren. Beide Traditionen mit Festen verbunden und beide sind erstmals von J verbunden worden. Der Aufriß des Pentateuch ist somit als Erweiterung durch J zu erklären.

J und E sind Erzählschulen. deren Verhältnis zueinander ist unbestimmt
    ?
P          ist Schriftsteller

Noth isoliert fünf Themen, die vor J zusammengewachsen sind. J und E hatten gemeinsame Grundschrift G

2.1.3 Kritik
Es gibt keine Übereinstimmung mit v. Rad im Aufriß des der Pentateuchüberlieferung; dagegen sprechen Rost, Richter und Lohfink.
Ebenso bekommt Noth Probleme: Kann so scharf in die fünf Themen unterschieden werden? Und gegen die Annahme einer Grundschicht G dürfte die Josephsgeschichte sprechen. [Lui's Lieblingskind, d.V.] Er - Schmidt - nimmt gegen Westermann und H.-C. Schmidt eine Aufteilung in J und E sowie P-Fragmente an.
Auch ist die Reichweite der Quellenschichten nicht einheitlich.
Und in Einzelfällen ist die Schichtzuweisung kontrovers.

2.2 Ergänzungs- und Fragmentenhypothese
H. H. Schmid vertritt die These, daß alles aus dem Umkreis der deuteronomisch-deuteronomistischen Bewegung entstanden sei. Begründung: Die Darstellung der Berufung des Mose setze die klassische Prophetie voraus. J ist das Ergebnis eines mehrschichtigen Interpretations-Prozesses, den die Volksüberlieferung im Umkreis der deuteronomisch-deutero-nomistischen Bewegung erfahren habe.

                 Prophetie  Dtn/ftr
 Volksüverlieferung                      J

Die Prophetoe geht der Darstellung der Geschichte voraus

2.2.2 Erzänzungshypothese H.-C. Schmidt

         J
     E  bearbeitet E
    Erzählkomplexe  ergänzt J-Urgeshichte und
    Vätererzählungen Exodus Väterverheißung

späte Königzeit, exilisch oder frühexilisch   nachexilisch

O. Kaiser sieht in P eine Ergänzungsschicht.

2.2.3 Rendtroff's Fragmentenhypothese
In seinem Buch "Das überlieferungsgeschichtliche Problem des Pentateuch" geht er davon aus, daß der Pentateuch literarisch uneinheitlich ist. Dies sei durch die Annahme von Quellenschriften zu erklären. Mit seinem radikalen überlieferungsgeschichtlichen Ansatz wird die Quellentheorie außen vor gelassen. Es geht um die Entwicklung von kleinsten Erzähleinheiten bis zur Gesamt-komposition. Dabei kommt er auf alte Bekannte, nämlich Noth's Themen und ergänzt diese um die Urgeschichte. D.h. Rendtroff kennt Urgeschichte, Vätergeschichten, Mose und Exodus, Sinai, Aufenthalt in der Wüste, Landnahme. Bei deren Entwicklung von kleinsten Erzähleinheiten bis zur Gesamtkomposition wurden sie verschieden bearbeitet und verklammert, sowie theologisch gedeutet. So haben sich die Komplexe unabhängig von einander entwickelt und sind erst auf sehr später Stufe mit einander verbunden worden. Es gibt kein J und P ist lediglich eine Bearbeitung.

     Verbinden
Einzeltext ---Bearbeitung--->
Einzeltext-------------------->  Komplex Pentateuch
  Einzeltext--Bearbeitung---> Komplex