Exzerpt: 
Martin Luther: Von den Juden und ihren Lügen
"Luthers in dieser Schrift erhobene Forderung, „Das man jre
Synagoga mit feur verbrenne“ (Luther, Juden, WA 53, 536), wurde
in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 schreckliche Wirklichkeit.
Kurz darauf, am 23. November 1938, veröffentlichte der thüringische
Landesbischof Martin Sasse Auszüge aus Luthers Schrift unter dem
Titel „Martin Luther über die Juden: Weg mit ihnen!“
Im Vorwort kommentierte er mit unverhohlener Freude: „Am 10. November
1938, an Luthers Geburtstag, brennen in Deutschland die Synagogen“,
und lobte Luther als „der Deutschen Prophet“, der als „der
größte Antisemit seiner Zeit ... der Warner seines Volkes wider
die Juden“ geworden sei (Sasse [Hg.], Luther, 2)."
(Zitat aus: Ulrich Zimmermann, Kinderbeschneidung und Kindertaufe.
Exegetische, dogmengeschichtliche und biblisch-theologische Betrachtungen
zu einem alten Begründungszusammenhang, Hamburg 2006, 179 Anm. 821.)
A.a.O. 180: "Dass Luther das berechtigte theologische Anliegen
des unaufgebbaren Zusammenhangs von Zeichen und Wort hier zur Unterfütterung
undifferenzierter und gefährlich verallgemeinernder antijudaistischer
Klischees missbraucht, ist eine bleibende Warnung zum sorgsamen Umgang
mit theologischen Schlussfolgerungen."
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